Mal ehrlich, das erste Mal Sex nach der Geburt des eigenen Babys zu haben ist schon echt ein riesengroßes Ding. Zumindest war es das definitiv für mich. Ich hatte richtig Panik: Panik vor den Schmerzen, die ich bestimmt haben werde, Panik davor, dass mich mein Freund nicht mehr sexy findet, Panik davor, dass unerwartet Milch aus meiner Brust tropft, Panik, dass ich untenrum irgendwie nicht mehr „eng“ genug bin. Ich bekam Schweißausbrüche, wenn ich auch nur im Entferntesten an Sex dachte, was dazu führte, dass ich in den Wochen nach der Geburt keinerlei Nähe zulassen konnte. Wochen? Ach, was sag’ ich, es waren Monate. Genau genommen dauerte es ganze fünf Monate und 11 Tage bis mein Freund Max und ich das erste Mal wieder Sex nach der Geburt unseres Sohnes hatten. Es war unser Jahrestag und wir brachten unseren Sohn das erste Mal für ein paar Stunden zu meiner Mutter. Dieser Abend war für mich DER Abend, an dem es nun endlich wieder passieren sollte. Schon Wochen davor habe ich mir Gedanken gemacht und mir die schlimmsten Szenarien ausgemalt, die eintreten könnten. Mein Freund Max war die ganze Zeit nach der Geburt super geduldig und entspannt. Klar hat er hier und da mal kleinere Versuche gestartet, aber immer, wenn ich ihm gesagt habe, dass ich noch nicht so weit bin, hat er verständnisvoll reagiert. Dafür bin ich ihm unheimlich dankbar. Umso mehr wollte ich ihm endlich mal wieder Nähe geben und bei mir spüre, ganz ohne Ablenkung, nur wir zwei. Ich wollte es wirklich unbedingt und habe mir dadurch selbst total den Druck gemacht.
Nachdem wir unseren Sohn bei meiner Mutter abgegeben haben, sind wir in unser Lieblingsrestaurant gefahren – der Beginn unserer „Datenight“. Das gemeinsame Essen war schön, auch wenn ich gefühlt alle 10 Minuten aufs Handy geschaut habe, um zu checken, ob meine Mutter angerufen hat. Hat sie natürlich nicht, es war alles okay und unser Sohn bei ihr in besten Händen. Max und ich konnten uns endlich mal wieder unterhalten. Ich meine so richtig unterhalten, nicht darüber, was das Baby gerade braucht, was ihm vllt. gerade weh tut oder wie viel er heute gegessen hat. Das hat wirklich gutgetan und mich entspannt. Als ich gerade das erste Glas Wein seit über einem Jahr an meine Lippen führe, höre ich Max sagen, dass ich heute Abend unglaublich sexy aussehe. Ich verschlucke mich fast an meinem Wein und werde schlagartig rot – das habe ich wirklich schon lange nicht mehr gehört, oder auch immer wieder überhört … Mir wird heiß und Aufregung steigt in mir hoch. Wahnsinn, das fühlt sich an, wie unser erstes Date, denke ich.
Nach dem Essen fahren wir nach Hause und schon auf dem Weg spannt sich mein Körper immer mehr an. Je näher wir unserer Wohnung kommen, desto näher kommt auch der Sex. Mein Mund wird immer trockener und ich immer stiller. Max bemerkt es, legt seinen Arm um mich und zieht mich eng an sich. Das fühlt sich gut an, ihn und seine Wärme so nah bei mir zu spüren. Ich denke an meine Freundin Jenna, die es kaum abwarten konnte, nach der Geburt ihres Sohnes wieder mit ihrem Mann zu schlafen und verkrampfe mich noch mehr. Max gibt mir einen Kuss und schaut mir tief in die Augen, als wolle er sagen „Alles ist gut.“ Gesagt hat er aber gar nichts und auch dafür bin ich ihm dankbar. Ich will gerade einfach mit meinen Gedanken alleine sein und mich innerlich vorbereiten. Vllt. ist das falsch, vllt. sollte ich mich entspannen und mit Max ein lockeres Gespräch führen. Das kann ich in diesem Moment aber nicht.
Als wir in unserer Wohnung ankommen, gehe ich direkt ins Bad. Ich stehe kurz vor einem Heulkrampf. Die Frau, die mir da im Spiegel entgegenschaut, erkenne ich nicht wieder. Ich hatte doch früher so gerne Sex. Panik steigt in mir auf und ich versuche mich durch meine Atmung zu beruhigen. Ich schaue wieder in den Spiegel und da erkenne ich mich plötzlich wieder. Ich bin sexy, ja ich sehe heute Abend wirklich verdammt scharf aus und ich habe es verdient wieder guten und befriedigenden Sex zu haben! Ich trage ein schwarzes Kleid mit einem Hammer Ausschnitt. Meine Brüste kommen darin perfekt zur Geltung. „Immerhin etwas Positives hat das Stillen“, denke ich und muss kurz grinsen. Meine Haare sind offen und fallen locker über meine Schultern, ich trage schwarzen Eyeliner und rote Lippen. Ich atme noch einmal tief ein und gehe aus dem Bad. Max hat schon zwei Gläser Wein auf den Tisch gestellt und sitzt auf der Couch. Unsere Blicke treffen sich und wir grinsen uns an. Ich nehme all meinen Mut zusammen, gehe auf ihn zu und setze mich rittlings auf ihn. Und plötzlich fühlt es sich ganz leicht an. Unsere Lippen treffen sich und wir küssen uns lang und leidenschaftlich. Ich stehe auf und lasse mein Kleid zu Boden fallen. Mein Körper ist jetzt sichtbar, ich stehe vor Max, der mich an sich ran zieht und anfängt meinen Bauch zu küssen. Mein Kopf meldet sich kurz und fragt mich, ob ich das überhaupt will und dass mein Bauch ja gar nicht mehr so straff ist wie früher. Diese Gedanken verdränge ich schnell, denn ich sehe wie viel Lust Max auf mich hat.
Ich lege mich auf die Couch und Max fängt an mich zu streicheln. Seine Hände wandern über meinen Körper und berühren meine Haut dabei nur ganz sanft. Er nimmt sich unglaublich viel Zeit dabei und hält immer wieder inne, um mich zu küssen. Ein unfassbares Verlangen steigt immer weiter in mir auf. Es ist so lange her, dass ich ihn wirklich gespürt habe. Diese Berührungen fühlen sich so vertraut und schön an. „Du bist wunderschön, weißt du das eigentlich?“, flüstert Max mir ins Ohr. Ich fange an seinen Bewegungen zu folgen und streichel mich gemeinsam mit ihm. Als er meinen BH öffnen möchte, stoppe ich. „Den möchte ich gerne anbehalten“, sage ich. Der BH schaut super aus, meine Brüste sehen darin super aus und außerdem möchte ich nicht, dass wir hier einen Milchunfall haben. Max versteht und öffnet stattdessen seine Hose. Er zieht die Jeans über seine Beine und lässt sie zu Boden fallen. Dieser Anblick ist heiß, das kann ich nicht abstreiten.
Max kniet sich zwischen meine Beine und fängt langsam an, mit seiner Hand über meinen Kitzler zu streichen. Anspannung macht sich in mir breit, jetzt wird es also ernst. Ich schließe meine Augen und versuche mich zu entspannen. „Ist alles okay?“, fragt Max. „Ja, alles okay, sei nur bitte vorsichtig.“ Max nickt und beugt sich zu mir runter „Wir können jederzeit aufhören, sag einfach Bescheid.“ Diese Geborgenheit und Sicherheit, die er mir dabei gibt, lässt mich ruhig werden. Er schiebt den Stoff meines Slips zur Seite und lässt sanft einen Finger in mich gleiten. Es fühlt sich komisch an und obwohl ich wirklich erregt bin und Lust habe, bin ich nicht richtig feucht. „Warte“, sage ich und stehe auf. Ich verschwinde ins Schlafzimmer, und komme mit einer Tube Gleitgel zurück, die ich Max zuwerfe. „Hier, damit geht es besser.“ Max schaut mich etwas verwirrt an und ich lege mich auf die Couch. Er zieht seine Boxershorts aus und ich sehe seinen steifen Penis. Wie lange ist das bitte her? Es kommt mir vor, wie eine Ewigkeit. Die Tube Gleitgel öffnet sich mit einem Klack und Max gibt eine große Menge davon in seine Hand. Er lässt seine Hand über seinen Penis gleiten, der durch das Gel wahnsinnig glänzt. Max kommt auf mich zu und verteilt den Rest des Gels zwischen meinen Beinen. Er schiebt einen Finger in mich und es fühlt sich jetzt schon viel besser an. Ich ziehe ihn an den Schultern zu mir, „Ich will dich spüren.“ Offensichtlich bin nicht nur ich aufgeregt, auch Max wirkt ziemlich nervös auf mich. Es wirkt etwas unbeholfen, wie er sich da zwischen meinen Beinen positioniert und ich muss lachen. „Was ist?“, fragt er etwas verunsichert. „Nichts, alles gut, es kommt mir vor, als wäre das unser erstes Mal“, antworte ich. „Ist es gewissermaßen ja auch“, sagt Max und lacht auch. Das Eis ist gebrochen, wir entspannen uns beide und lassen es einfach geschehen. Max ist einfühlsam und macht Pausen, wenn es sich für mich nicht gut anfühlt. Ich versuche meinen Kopf auszuschalten und nicht alles zu überdenken. Es fühlt sich schön an miteinander zu schlafen, Max zu riechen, ihn zu schmecken, mit ihm verbunden zu sein. Der Sex ist gefühlvoll, langsam und zärtlich, als wäre der Körper des anderen eine neue Landschaft, die wir erst Stück für Stück erkunden müssen. Ich fühle mich gut, ich fühle mich frei, vor allem frei in meinem Kopf, weil ich weiß, es geht noch.
Der Sex dauert nicht lange, Max kommt sehr schnell und entschuldigt sich dafür. „Wir können gleich nochmal, wenn du willst“, entschuldigt er sich. Ich schaue ihn an und lache laut los. „Lass uns langsam anfangen.“ Er grinst, nickt und küsst mich.
Ich bin froh, dass wir nach so langer Zeit endlich wieder miteinander geschlafen haben. Ich bin froh, dass ich mich dadurch wieder mehr wie ich selbst gefühlt habe. Es fühlt sich nicht an wie früher, es fühlt sich anders an. Aber wir beide sind jetzt ja auch anders. Anders ist besonders. Anders ist gut.