Herbst 2021. Erst vor drei Wochen bin ich in meine neue Wohnung gezogen. Zurück aus dem warmen Süden Portugals in meine alte Heimat, Frankfurt. Ein wenig wehmütig laufe ich durch die Hochhäuserschluchten und bedaure, dass mein Haar sich nun durch den Regen kräuselt und nicht mehr durch das Salzwasser der Algarve.
Es regnet in Strömen, ich bin völlig durchnässt und meine Hände eiskalt. Endlich rein in die warme Wohnung. Sperlich eingerichtet empfängt mich das kalte Licht der nackten Glühbirne im Flur. Schnell raus aus den nassen Klamotten, welche ich über die noch mit Farbe verdreckte Leiter werfe. Ich frage mich wann ich hier wirklich angekommen sein werde – meine Koffer und Kisten sind noch nicht mal ausgepackt, geschweige denn das ich mir schon Gedanken über das Mobiliar gemacht hätte oder auch nur den Nachbarn groß Hallo gesagt hätte. Als würde es deshalb weniger real sein. Ich krame zwei halb abgebrannte Teelichter aus einer Kiste und mache es mir in der Badewanne gemütlich. Meine Gedanken schweifen ab und ich träume mich in die Wärme, das Wasser so heiß, dass der Dampf vor mir hoch steigt. Sanfte klänge tönen aus meinem Handy, welches am Wannenrand wage liegt. Ich muss aufpassen, dass ich nicht direkt einschlafe. Nach einer guten halben Stunde bin ich wieder zurück im hier und jetzt und endlich wieder bei meiner normalen Körpertemperatur angelangt. In mein Handtuch gewickelt gehe ich in die Küche, um mir einen Tee zu machen – Mist der Wasserkocher liegt scheinbar noch in einer Kiste im Keller. Naja dann muss es wohl doch ein Glas Wein tun. Ich schenke mir großzügig ein und gehe in mein Schlafzimmer. Auch wenn mein Bettgestell erst in ein paar Wochen geliefert wird, habe ich es mir hier schon ein wenig gemütlich gemacht. Die Bettwäsche, in frisch gewaschene weißes Leinen gehüllt, fordert mich geradezu auf, mich darin zu vergraben, um wieder in meine Bücher zu versinken. Also wenn so meine Abende nun immer aussehen, brauch ich mich nicht wundern, wenn ich hier keine neuen Leute kennen lerne.
Draußen wird es langsam dunkel, nicht das es heute jemals wirklich hell gewesen wäre. Der Regen prasst zart aber bestimmt gegen mein Fenster. Ich schaue heraus und sehe wie das Licht im Fenster gegenüber angeht. Ohhh mir gefällt was ich dort sehe. Ich schaue direkt in sein Schlafzimmer. Es scheint deutlich besser ausgestattet zu sein als meines, auch wenn das nicht sonderlich schwer ist, bin ich beeindruckt. Ich sehe dunkles, schweres Holz und geschmackvoll arrangierte Designerstücke. Er scheint vor einem Spiegel zu stehen, während er langsam sein Hemd aufknöpft. Plötzlich schaut er herüber. Er kann mich doch gar nicht sehen oder? Lediglich mein kleines Nachttischlämpchen leuchtet und zeichnet schemenhaft meine Silhouette. Er setzt sich auf seine Bettkante, während er mich gefühlt direkt anstarrt. Ich fühle mich ertappt und zieh mein Handtuch ein Stück höher. Still sitze ich im Schneidersitz auf dem Teppich vor dem bodentiefen Fenster. Ich nehme einen großen Schluck von meinem Wein. Plötzlich steht er auf und geht zur Tür. Das Licht beginnt zu flackern. An – Aus – An – Aus. Ich bin verwirrt, aber vor allem aufgeregt neugierig, was macht er da? Das Licht bleibt an und er setzt sich wieder auf die Bettkante und wieder starrt er zu mir rüber. Das bilde ich mir nun nicht mehr ein. Scheinbar gefällt ihm auch was er hier sieht. Die Straße zwischen uns ist nicht sehr breit und so kann ich ihn relativ gut erkennen. Ich meine ich hätte ihn die Tage auch schonmal auf der Straße beim Vorbeigehen gesehen. Eher einer dieser typischen Bänker, von denen es hier nur so wimmelt. Ich muss sagen eine solche Anzughose mit geöffnetem Hemd hat überraschenderweise doch seinen Reiz. Ich stehe langsam auf und ziehe meine Matratze ein Stück nach vorne, so dass ich mich bequem darauf setzen kann und ihn trotzdem noch im Blick habe. Und er mich natürlich auch! Ich hole noch schnell meine zwei Teelichter aus dem Badezimmer und werfe die Musik wieder an. Als ich zurück komme steht er nun direkt am Fenster. Mit der einen Hand am Fenster lehnend und die andere an seinem Hosenbund. Ich setze mich mit gespreizten Beinen auf meine Matratze und lasse das Handtuch langsam nach unten gleiten. Ich halte es zwischen meinen Beinen und er hat freie Sicht auf meine blanken Brüste. Erneut nehme ich einen Schluck aus meinem Weinglas und genieße seine Blicke auf mir. Er beginnt sich die Hose aufzuknöpfen und lässt sie zu Boden fallen. Er trägt enge schwarze Boxershorts. Über dieser gleitet er seine Hand langsam auf und ab. Der Regen hat nun komplett nachgelassen, sodass ich ihn nun noch deutlicher sehen kann und ich nehme an, er mich auch. Sanft streife ich mit meinen beiden Händen über meine Nippel und spiele mit ihnen zart zwischen meinen Fingern. Mal schneller, mal fester. Mein Körper beginnt zu kribbeln und ich spüre wie ich es ganz nass wird zwischen meinen Beinen. Ich sehe wie er sich nun auch seine Boxershorts auszieht und sein harter Schwanz in seiner Hand liegt. Mit seiner klaren und bestimmenden Körpersprache fordert er mich auf, auch mein Handtuch komplett fallen zu lassen. Nichts lieber als das. Ich kratze mir sanft über die Innenseiten meiner Oberschenkel, wo die frisch aufgetragene Bodylotion durch die Hitze meines Körpers wieder abperlt. Ich genieße das Spiel und gebe mich voll und ganz hinein. Während er auf der anderen Seite seinen Penis immer schneller werdend auf und ab bespielt, bin ich mit meinen Fingern erst an der Leistengegend angekommen. Dort zuckt es mich immer zusammen, wenn ich leicht darüber streife. So auch dieses mal. Von oben fahre ich mit gespreiztem Zeige und Mittelfinger über meinen Kitzler, weiter zwischen meine Vulvalippen. Ich spüre nun wie feucht ich bin und bringe mich durch kreisende sanfte Bewegungen um meine Vulva immer mehr in Stimmung. Ihn während dessen immer fest im Blick. Ich tauche meine beiden Finger in mich ein und übe mit meinem Handballen gleichzeitig Druck auf meine gesamte Klitoris aus. Zwischendurch lutsche ich an meinen von mir getränkten Fingern und genieße sowohl meinen eigenen Geschmack als auch seine Blicke die immer intensiver und angestrengter werden. Mit einer Hand meine Brust und Nippel fest im Griff, bringe ich mir mit der anderen einen wunderschön intensiven und ausgiebigen Höhepunkt. Es zerreißt mich förmlich und ich schmeiße mich nach hinten auf die Matratze. Es durchströmt meinen ganzen Körper. Ich genieße die Wärme und das Zucken, welches mich bei jeder kleinsten Berührung durchzieht. Mein Atmung wird wieder etwas langsamer und ich setze mich wieder auf. Auch er scheint zum Abschluss gekommen zu sein. Er lächelt mich verschmitzt an und setzt sich wieder auf seine Bettkante. Wir schauen uns noch kurz ein wenig an bis ich mein kleines Licht ausmache. So kann man seine Nachbarn offensichtlich auch kennen lernen, denke ich mir und sinke langsam in den Schlaf.
Eine Woche später habe ich ein kleines Päckchen im Briefkasten. Ich nehme es mit hoch und öffne es - ein kleiner Vibrator und eine kleine handgeschriebene Notiz: „Mittwoch 22:00 am Fenster – ich werde da sein!“.
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