„Hey, was machst du gerade? Ich weiß, ich hab lange nichts von mir hören lassen. Ich hab auch keine Lust auf das ganze Getippe. Lass uns einfach treffen. Ich bin neugierig auf dich…“ Es ist Donnerstag Nachmittag. Büro, Bildschirm, anstrengende Gespräche, viel Fassade. Ich muss ausbrechen aus meinem Alltag. Ich habe das Gefühl zu explodieren. Ich will was Verrücktes, was Verruchtes tun. Was keiner von mir weiß oder auch nur vermuten würde. Da ist diese App, da ist dieser Typ, mit dem ich mal ein Match hatte. Mein Handy vibriert. Ich blicke aufgeregt vom Rechner Richtung Tasche. Da liegt es drin und leuchtet. Mein Herz pocht und ich spüre wie ich es jetzt schon genieße. Ich bringe die letzten Stunden am Schreibtisch hinter mich, in Gedanken bei meinem Outfit und dann sitze ich auch schon in der S-Bahn. Ich hab einen unverfänglichen Ort ausgewählt. Wer weiß, wie der Stranger so ist. Was mache ich da eigentlich. Ich spüre meinen Puls. Ich realisiere kurz, dass ich gleich einen Fremden treffen werde um Sex zu haben. Die Türen der Bahn öffnen sich. Ein kalter Wind bläst mir entgegen. Es ist früher Abend und es ist bereits dunkel. Schnellen Schrittes mache ich mich auf, Richtung Bibliothek. Ich war einmal dort und habe die Architektur und die Ruhe genossen. Sie ist riesig. Ein modernes Gebäude mit einem Innenhof und einer unfassbar hohen Halle. Aus jedem Stock kann man hinunter schauen. Wir sind im 5. Stock verabredet. „Welt, C, Reisen“. Im 4. Stock schaue ich nach unten und hoffe ihn im Innenhof stehen zu sehen. Da ist keiner. Es sind nicht mehr viele Leute hier. Ich hab ihn auch nur auf ein paar Fotos gesehen. Mal sehen. Ich ziehe meine Brille auf und laufe die letzten Stufen nach oben. Ich trage einen langen Rock und einen dünnen eng anliegenden Rollkragenpullover. Roter Lippenstift, zartes Augenmakeup. Ich streife langsam durch den Gang und suche nach dem richtigen Buchstaben auf dem Regal, mein Herz pocht immer schneller. In der Ecke steht jemand. Vielleicht ein Student. Etwas weiter drüben unterhält sich ein junges Paar. Meine Blicke schweifen zwischen die Flure und Regale. Da ist das „C“. Step 1 geschafft. Meine Finger wandern über die Buchrücken. Ich höre wie sich in meinem Rücken mir jemand nähert. Ich traue mich nicht mich umzublicken. Er könnte es sein und ich bin nervös. Meine Hand verweilt auf einem Buch. Ich ziehe es vorsichtig heraus um etwas in der Hand zu halten an dem ich mich festhalten kann. Die Schritte verstummen. Neben mir bleibt ein Mann stehen. Er ist ca. einen Meter von mir entfernt. Ich atme tief ein und schaue verstohlen rüber. Er sieht mich an und wir müssen beide lächeln als sich unsere Blicke treffen. „Hi“. Ich kann nichts sagen. Er hat mich angesprochen. Er ist da. Ich will was sagen, kann aber nicht. Ich stelle das Buch vorsichtig zurück. „Kann ich dir helfen?“ Ok, denke ich mir. Jetzt muss ich auch was sagen. „Ja.“ Ich lächle. „Ich suche ein Buch über Südamerika“ Er kommt einen kleinen Schritt näher. Ich atme tief ein. Er riecht gut. Er schaut sich um „Da sind wir hier falsch. Komm mit.“. Ich folge ihm in eine Leseecke. Wir verschwinden hinter den Regalen und er zieht random ein Buch heraus. Gibt es mir und berührt dabei meine Hand. „Hast du einen Namen?“ fragt er und lächelt mich an.„Ja“. „Darf ich ihn erfahren“ „Ich heiße Lenny“ „Finn. Wollen wir uns setzen?“. Er zieht einen Stuhl zurück und hält ihn mir hin. Das war unerwartet. Ich nehme Platz und lege das Buch, das er mir gegeben hat auf dem Tisch vor mir ab. Er setzt sich neben mich und wir plaudern ein wenig. Er ist interessant. Nach ein bisschen Small Talk entscheiden wir uns in eine Bar um die Ecke zu gehen. Ich stehe auf und will das Buch zurück stellen. Ich spüre wie er plötzlich dicht hinter mir steht. Er riecht verdammt gut. Seine Hand liegt auf meiner und wir schieben den Wälzer ins Regal zurück. Ich schließe die Augen und fühle wie seine Hand meine Haare beiseite streifen. Seine Lippen dicht an meinem Ohr. „Ich muss dir was flüstern“. Sein warmer Atem und die Vibration seiner Stimme kitzeln mich. „Mir gefällt es hier. Du gefällst mir.“ Mein Herz schlägt super schnell. Wenn ich mich umdrehe küsst er mich, denke ich und verharre noch etwas in der Situation. Ich lächle. Er tritt einen Schritt zurück „Na los, lass uns gehen“. Ich lehne mich ans Regal und schaue ihn lächelnd an. Ich mache keine Anstalten zu gehen. Er nähert sich wieder. Ich spüre seine Hand über meinen Rock und meinen Schenkel streichen. Seine Augen sind jetzt nach unten gerichtet. Er rückt noch etwas näher. Seine Finger sind an meiner Hüfte angelangt. Sie verharren. „Trau dich“ sage ich leise. Seine Lippen sind weich. Oh mein Gott, er schmeckt wie ein Stück Obst, süß und frisch. Es gefällt mir wie wir uns küssen. Vorsichtig und intensiv. Ich spüre wie seine Hände fest um meine Hüften greifen.
Hinter unserer Leseecke hören wir, wie sich wer verabschiedet. Es fühlt sich recht ungestört an. Ich schließe einfach die Augen und spüre wie seine Lippen an meinen Hals nach unten wandern und seine Finger über meinem Rock streifen. Seine Finger bahnen sich den Weg zu meinem Höschen. Sie versinken darin. Ich atme auf und halte kurz die Luft an. Es fühlt sich so gut an. Er bewegt vorsichtig seine Finger und ich genieße leise die intime Berührung des Fremden. Ich reibe mich an seinem Schenkel und flüstere vor mich hin “Bitte hör nicht auf. Mach weiter”. Es gefällt ihm, mich so erregt zu sehen. Meine Schenkel spüren seinen harten Penis unter seiner Stoffhose. Ich halte mich mit einer Hand am Regal, die andere wandert zwischen seine Beine. Ich spreize meine Beine und lasse ihn machen. “Ich will dich lecken und ficken”. Ich bin kurz davor zu kommen und stütze mich wieder mit beiden Händen am Regal ab. Er küsst mich wieder und ich spüre wie ultra feucht ich bin. Ich reibe mich fest a seiner Hand und seinem Schenkel während wir uns wieder küssen. “Ich will dich ausziehen und jeden Winkel deines Körpers erkunden” höre ich ihn in mein Ohr flüstern. Ich ziehe seine Hand nach oben und lecke über die Finger, die mich verwöhnen. Es riecht und schmeckt nach Sex. Mir ist etwas schwindelig. “Lass uns gehen”. Ich nehme seine Hand und ziehe ihn hinter mir aus der Leseecke. Am Schreibtisch sitzt jemand. Wir gehen weiter als wäre nichts Richtung Aufzug. Die Türen öffnen sich, wir steigen ein und die Türen schließen wieder. Er sieht mich an und wir müssen beide lachen. “Verdammt habe ich einen Ständer. Lass uns schnell verschwinden.”